Das Ruhrgebiet war ein gigantisches Ballungszentrum für Kohleförderung und Stahlindustrie in West-Deutschland. Nach dem Niedergang dieser Schwerindustrie entstanden große
Brachflächen und ein Strukturwandel fand statt. Eine Investorengruppe plante in Oberhausen, auf dem Gelände eines ehemaligen Stahlwerks, eines der größten Sanierungsprojekte Europas.
Hier sollte eine Neue Mitte für Oberhausen entstehen, mit Einkaufszentrum, Promenade, Stadion, Tennis- und Gartenanlagen, Bahnhof und Musikarena. Die Architekten RKW Düsseldorf baten
Horst Gläsker Entwürfe für die Lichthöfe der Einkaufspassage, den architektonischen Drehpunkten (Nodalpoints), zu entwerfen.
"Ich sagte schon: der Aufwand der Ausführung ist, wie auch immer, groß. Um auf 12 m hohen Säulen oder einer 27 m breiten Wand Stuckmalerei aufzubringen, braucht es eine komplexe Logistik,
um das kleine Modell, vielfach vergrößert, in die realen Maße zu übertragen. Ich erinnere mich, wie Horst Gläsker im CentrO Oberhausen, vom Baulärm umtost, mit dem Megaphon
auf einer hohen Leiter stand und den Helfern, Säulenabschnitt für Säulenabschnitt, Farbmischungen zubrüllte. Er allein hatte den Überblick über das Ganze und konnte so die rechten
Distanzen, Proportionen und Platzierungen beurteilen. Die ausführenden Hände befanden sich zu dicht an der Malerei, so dass sie keinerlei Übersicht über die Säulen hatten.
Die hatte nur der Künstler-Autor und –Regisseur auf seiner Leiter, während direkt vor der Nase alles verschwamm. Erforderlich war so eine geradezu generalstabsmäßige Koordination..."
Manfred Schneckenburger, aus der Rede zur Eröffnung der Ausstellung: Horst Gläsker, Kunst Raum Dialog in der Architektenkammer NRW, am 1.2.2007